Verwaltung in Veränderung – Rassismuskritisch die Stadt von morgen gestalten

Heidelberg – Germany

Kick-off für bundesweites Innovationsprojekt „Kommunen für alle?“ am 26. Juni im Interkulturellen Zentrum Heidelberg

Wie kann Verwaltung in einer von Einwanderung geprägten Stadtgesellschaft so gestaltet sein, dass sie Vertrauen schafft und gleichberechtigte Zugänge für Menschen mit Migrationsgeschichte ermöglicht? Diese Frage steht im Zentrum der Abendveranstaltung „Verwaltung in Veränderung – Rassismuskritisch die Stadt von morgen gestalten“ am Donnerstag, den 26. Juni 2025, um 18:30 Uhr im Interkulturellen Zentrum Heidelberg im Rahmen der Aktionswochen gegen antimuslimischen Rassismus. Eingeladen haben die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) und das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, die mit der Veranstaltung den offiziellen Auftakt des bundesweiten Projekts „Kommunen für alle?“ ausrichten.

Kommunalverwaltungen prägen den Alltag vieler Menschen – hier entscheidet sich oft zuerst, ob staatliches Handeln als gerecht, zugänglich und vertrauenswürdig erlebt wird. Studien wie der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) zeigen: Besonders Menschen mit Rassismuserfahrungen berichten von einem deutlich geringeren Vertrauen in staatliche Institutionen. Gleichzeitig macht die EU-Grundrechteagentur deutlich, dass Verwaltungen dort als besonders zugänglich erlebt werden, wo Vielfalt aktiv gestaltet wird. „Städte sind die Orte, an denen Vielfalt sichtbar und gelebt wird. Umso wichtiger ist es, dass auch unsere Verwaltungen diese Realität widerspiegeln – im Handeln und in der Haltung“, sagt Bürgermeisterin Stefanie Jansen. Die Veranstaltung setzt genau hier an – sie will aufzeigen, wie rassismuskritische Verwaltungsentwicklung gelingen und so das demokratische Miteinander vor Ort gestärkt werden kann.


Um 19.30 Uhr beginnt das Podiumsgespräch mit hochrangigen Gästen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Nach einem Grußwort von Bürgermeisterin Stefanie Jansen diskutieren:

  • Serpil Temiz Unvar, Gründerin der Bildungsinitiative Ferhat Unvar
  • Saraya Gomis, Antirassismusexpertin und Staatssekretärin a.D.
  • Mustafa Jakupov, Melde- und Informationsstelle Antiziganismus
  • Danijel Cubelic, Leiter des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg

Moderation: Evein Obulor, Geschäftsführerin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR). 

Bereits ab 18.30 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen zu Musik und Buffet nach einer Begrüßung durch das Organisations-Team Eva Oliveira, Dr. Antony Pattathu und Sefa Yeter

Projektstart: „Kommunen für alle?“ begleitet Städte auf dem Weg zu einer rassismuskritischen Verwaltung

„Kommunen für alle? Rassismuskritik in kommunalen Verwaltungen“ will als bundesweites Modellvorhaben Verwaltungen fit für die Zukunft in der Postmigrationsgesellschaft machen: krisenfest, rassismuskritisch – und nah an der Lebensrealität aller Bürger*innen. Ziel ist es, Kommunen in ganz Deutschland mit konkreten Instrumenten auszustatten, um Rassismus zu erkennen. Dadurch soll Vertrauen gestärkt und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte ermöglicht werden. Dazu gehören praxisnahe Schulungen, Formate zur Selbstreflexion und Empowerment-Module für Mitarbeitende. Eine gemeinsam entwickelte Arbeitsdefinition von Rassismus soll dabei helfen, strukturelle Ungleichbehandlungen besser zu erkennen und gezielter entgegenzuwirken – ein Werkzeug für modernes Verwaltungshandeln im 21. Jahrhundert.

„Wenn Verwaltungen Vertrauen schaffen, stärken sie das Fundament unserer Demokratie“, betont Evein Obulor. „Mit diesem Innovationsprojekt gehen wir von Heidelberg aus modellhaft voran, begleiten Kommunen in ganz Deutschland und setzen ein Zeichen für eine gerechte, vielfältige und widerstandsfähige Verwaltung.“

Das Projekt „Kommunen für alle? Rassismuskritik in kommunalen Verwaltungen“ wird von der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) angesiedelt beim Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg umgesetzt und wird vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Innovationsprojekt im Rahmen des Programms Demokratie Leben! drei Jahre gefördert.

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