„Kommunen für alle? – Rassismuskritik in kommunalen Verwaltungen“

Kommunalverwaltungen prägen den Alltag vieler Bürger*innen, in dem sie als demokratische Institution, Regelungsinstanz, Arbeitgeberin, Dienstleisterin und Vertragspartnerin zentrale Funktion für die Demokratie vor Ort ausüben. Im Kontakt mit kommunalen Verwaltungen entscheidet sich oft zuerst, ob staatliches Handeln als gerecht, zugänglich und vertrauenswürdig erlebt wirdIn unseren von Einwanderung geprägten Stadtgesellschaften kommt Verwaltungen daher eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung eines gleichberechtigten Zusammenlebens zu. 

Die öffentliche Verwaltung steht – wie die Gesellschaft insgesamt – vor der Aufgabe, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Um ihrer Verpflichtung zu gleichberechtigten Dienstleistungen für alle Bürger*innen gerecht zu werden, braucht es gezielte Werkzeuge und Kompetenzen. Ein prozessorientierter Kompetenzaufbau kann Städte und Gemeinden dabei unterstützen, ihre Rolle in der postmigrantischen Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten.

Das Projekt

Das Modellprojekt „Kommunen für alle? – Rassismuskritik in kommunalen Verwaltungen“ setzt genau hier an. Es unterstützt Kommunen dabei, ihre Verwaltungsstrukturen in Hinblick auf die Einwanderungsgesellschaft zu modernisieren und ihr Verwaltungshandeln hinsichtlich Vielfaltskompetenz mit einem Schwerpunkt auf Rassismus zu professionalisieren. So können Kommunen der Verpflichtung gleichberechtigte Dienstleistungen für alle Bürger*innen zu erbringen gerecht werden.

Zu Projektbeginn erfasste eine Bedarfserhebung bei Kommunen, welche Strukturimpulse notwendig sind, um Kommunalverwaltungen umfassend und praxisorientiert zu professionalisieren und Strukturen und Prozesse so rassismuskritisch weiterzuentwickeln. 

Dies dient als Basis, auf der Handlungsempfehlungen und Schulungsmodule erarbeitet werden, die in 10 Modellkommunen pilotiert und langfristig standardisiert werden, so dass sie von Kommunen bundesweit genutzt werden. Dazu gehören: 

  1. Die Professionalisierung der Verwaltung im Umgang mit Rassismus, um den Anforderungen einer Einwanderungsgesellschaft gerecht zu werden. Dazu gehören praxisnahe Schulungsmodule, die Verwaltungsmitarbeitende befähigen, rassismuskritisch zu handeln und diskriminierende Strukturen zu erkennen. Ziel ist es, Mitarbeitende zu stärken, damit Prozesse und Dienstleistungen fair gestaltet werden und alle Menschen gleichberechtigt Zugang und Teilhabe erhalten.

     

  2. Um gleichberechtigte Teilhabe in der kommunalen Verwaltung zu fördern, werden Kommunen dabei unterstützt lokale Netzwerke von Mitarbeitenden mit Migrationsgeschichte aufzubauen, in denen sie sich vernetzen können und darin unterstützt werden ihre Perspektiven in die Organisationsentwicklung einzubringen. Ergänzend werden Formate umgesetzt, die darauf abzielen zu empowern, Repräsentationslücken zu schließen und ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen. 

     

  3. Die Erarbeitung und Einführung von Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft gemeinsam entwickelten Handlungsempfehlungen zu „Rassismus in kommunalem Verwaltungshandeln“. Diese Empfehlungen dienen künftig als praktisches Orientierungsinstrument für Verwaltungshandeln in der Einwanderungsgesellschaft, um Rassismen und Ungleichbehandlungen in den Routinen und standardisierten Abläufen besser zu erkennen und diesen gezielter entgegenzuwirken.

Jetzt eine der 10 Modellkommunen werden! Mehr Informationen dazu hier. 

Ein interdisziplinär besetztes Expert*innengremium begleitet das Projekt kontinuierlich, um Qualität und Wirksamkeit sicherzustellen sowie neue Impulse in die Umsetzung einfließen zu lassen. Eine externe Evaluation des Projekts erfolgt durch das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM)

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: 

Förderpartner

Das Projekt „Kommunen für alle? Rassismuskritik in kommunalen Verwaltungen“ wird vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend als Innovationsprojekt im Rahmen des Programms Demokratie leben! vier Jahre gefördert.

Ansprechpartnerin

Jasemin Seven

Projektleitung „Kommunen für alle? – Rassismuskritik in kommunalen Verwaltungen“
Telefon: +49 (0)151 56123516
E-Mail: office@eccar.info

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