
Bundesweites Pilotprojekt zur rassismuskritischen Verwaltungspraxis – 10 Kommunen werden von ECCAR begleitet
Wie kann kommunale Verwaltung in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft gerecht, zugänglich und zukunftsfähig gestaltet werden? Mit dem Modellprojekt „Kommunen für alle? – Rassismuskritik in kommunalen Verwaltungen“ unterstützt die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus Städte und Gemeinden in Deutschland dabei, ihr Verwaltungshandeln rassismuskritisch weiterzuentwickeln. Dafür suchen wir 10 Modellkommunen. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier:
Jetzt als Modellkommune bewerben!
Warum mitmachen?
Kommunalverwaltungen prägen den Alltag vieler Bürger*innen, in dem sie als demokratische Institution, Regelungsinstanz, Arbeitgeberin, Dienstleisterin und Vertragspartnerin zentrale Funktion für die Demokratie vor Ort ausüben. Im Kontakt mit kommunalen Verwaltungen entscheidet sich oft zuerst, ob staatliches Handeln als gerecht, zugänglich und vertrauenswürdig erlebt wird. In unseren von Einwanderung geprägten Stadtgesellschaften kommt Verwaltungen daher eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung eines gleichberechtigten Zusammenlebens.
Um ihrer Verpflichtung zu gleichberechtigten Dienstleistungen für alle Bürger*innen gerecht zu werden, braucht es gezielte Werkzeuge und Kompetenzen. „Kommunen für alle?“ setzt genau hier an: Ein prozessorientierter Kompetenzaufbau, der Städte und Gemeinden dabei unterstützt, ihre Rolle in der postmigrantischen Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten.
Werden Sie eine von 10 Modellkommunen und profitieren Sie von:
- Praxisnahen, bedarfsorientierten Schulungsmodulen, die Verwaltungsmitarbeitende befähigen, rassismuskritisch zu handeln und diskriminierende Strukturen zu erkennen und strukturelle Veränderungen voranzutreiben.
- Unterstützung beim Aufbau eines lokalen Netzwerks von Mitarbeitenden mit Migrationsgeschichte und Umsetzung von dazugehörigen Formaten im Bereich Empowerment, Repräsentationslücken schließen und ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld schaffen.
- Der Möglichkeit Input bei der Erarbeitung und Einführung von Handlungsempfehlungen zu „Rassismus in kommunalem Verwaltungshandeln“ zu geben. Diese Empfehlungen dienen künftig als praktisches Orientierungsinstrument für Verwaltungshandeln in der Einwanderungsgesellschaft, um Rassismen und Ungleichbehandlungen in den Routinen und standardisierten Abläufen besser zu erkennen und diesen gezielter entgegenzuwirken.
- Der Vernetzung mit anderen Modellkommunen und Zugang zu einem bundesweiten Wissensnetzwerk.
- Der Finanzierung der Modellmaßnahmen durch ECCAR (bis zu 10.000€ pro Jahr).
- Ein Inspirierendes Beispiel für andere Städte zu werden und einer erhöhten Sichtbarkeit für die eigene rassismuskritische Arbeit der Verwaltung.
Wen suchen wir?
Wir richten uns an alle Kommunen in Deutschland, die sich als Modellkommune dazu verpflichten,
- Für drei Jahre Teil des Prozesses zu sein, diesen intern sichtbar zu machen und politisch mitzutragen.
- Verwaltungsmitarbeitende durch von ECCAR erarbeitete bedarfsorientierte Schulungsmodule (mind. 2 pro Jahr) im Bereich rassimuskritisches Verwaltungshandeln zu professionalisieren.
- ein Netzwerk von Verwaltungsmitarbeitenden mit Migrationsgeschichte in der eigenen Kommune aufzubauen/fortzuführen und von ECCAR erarbeitete Empowerment-Workshops (mind. 2 pro Jahr) durchzuführen.
- Evaluation und Unterstützung durch einen lokalen Expert*innenbeirat (auf bestehende Strukturen (z. B. Runde Tische, Arbeitskreise ECCAR oder ähnliches) kann zurückgegriffen werden), der über die gesamte Laufzeit den Prozess lokal begleitet.
- Die erarbeiteten Schulungen und Handlungsempfehlungen zu testen und zu standardisieren, Mitarbeitende für Evaluationen freizustellen und die Erfahrungen, Erkenntnisse und Ergebnisse im Sinne eines bundesweiten Modellansatzes mit anderen Kommunen zu teilen.
Bewerbungsprozess
Bewerben können Sie sich hier.
Bewerbungsfrist: 24. Oktober 2025 (Wir melden uns bis zum 28. Oktober, ob Sie als Modellkommune ausgewählt wurden.)
Laufzeit: Die Laufzeit für die 1. Kohorte der 10 Modellkommunen ist vom 1. November 2025 bis zum 31. Dezember 2028
Die Informationen als PDF zum Download:
Den Fragenkatalog zur Bewerbung können Sie hier einsehen:
Ansprechpartnerin: Jasemin Seven (Projektleitung) – office@eccar.info
Die Auswahl erfolgt durch die ECCAR-Geschäftsstelle. Ziel ist es, dass Kommunen mit unterschiedlichen Bedarfen Teil des Projekts sind. Die 10 ausgewählten Modellkommunen werden Ende Oktober 2025 bekanntgegeben. Die Zusammenarbeit der Modellkommunen startet ab November 2025.
Save the Date:
- Online-Kick-off-Termin für die Modellkommunen (3. November 2025 14:00-16:00 Uhr)
- Kick-off-Termin Netzwerk Verwaltungsmitarbeitende mit Migrationsgeschichte (18./19. November 2025)
- Netzwerktreffen der deutschsprachigen ECCAR Mitgliedsstädte in Jena (20./21. April 2026)
„Kommunen für alle?“ wird im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! gefördert und von der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) umgesetzt.